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Nachhaltige Bewirtschaftung von Wasserkraftwerken



  • Die evn naturkraft betreibt 63 Kleinwasserkraftwerke und fünf Speicherkraftwerke in Niederösterreich und der Steiermark. Sowohl die Projektierung als auch der Betrieb der Wasserkraftanlagen erfolgt ausschließlich unter Berücksichtigung und Einhaltung geltender Gesetze sowie bestehender Verordnungen, Vorschriften und Leitfäden. Darunter fällt u. a. die Umsetzung von Maßnahmen des Nationalen Gewässerbewirtschaftungsplans (NGP) zur Erfüllung der EU-Wasserrahmenrichtlinie. Darüber hinaus beteiligen wir uns an unterschiedlichen wissenschaftlichen Projekten wie der Erforschung des Fischabstiegs und befassen uns mit aktuellen gewässerökologischen Fragestellungen, etwa zum Thema Sedimentmanagement.

Weiterführende Informationen finden Sie hier


Fischaufstiegshilfen



      • Im Rahmen des NGP errichten wir bei unseren bestehenden Wasserkraftanlagen zahlreiche Fischaufstiegshilfen gemäß geltender Leitfäden. Dabei kommen je nach Standort verschiedene Typen von Aufstiegshilfen zum Einsatz. Überwacht wird dieErrichtung von einer ökologischen Bauaufsicht. Nach Fertigstellung erhebt ein eigenes Monitoring-Programm die Funktionstüchtigkeit der Anlage. Weitere Fischaufstiegshilfen bei bestehenden Wasserkraftanlagen befinden sich derzeit in Planung. Bei neu errichteten Anlagen ist neben einem Fischaufstieg auch ein eigener -abstieg vorgesehen. 
        Ergänzend zu den bestehenden Fischwanderhilfen betreiben die EVN Fischfreunde drei ökologisch wertvolle Fischereireviere mit dem Ziel einer nachhaltigen Fischereibewirtschaftung. Attraktiver Naherholungsraum soll dabei gesichert und Fischlebensraum nachhaltiger gestaltet werden. Mit fachlicher Unterstützung durch Expert*innen erarbeiten die EVN Fischfreunde jährlich ein an die aktuellen Gegebenheiten angepasstes Bewirtschaftungskonzept inklusive Besatz für das jeweilige Gewässer. Im Zentrum steht dabei unsere Vision von einer naturnahen, sanften und zukunftsorientierten Gewässerbewirtschaftung.

Sedimentmanagement



    • Bei rund 70 % unserer Kleinwasserkraftwerke handelt es sich um sogenannte Ausleitungskraftwerke. Aufgrund seines künstlichen Werksbachsystems ist bei diesem Kraftwerkstyp die Sedimentationsproblematik naturgemäß auf ein Minimum reduziert. Zum einen weisen die dazugehörigen Wehranlagen zumeist geringe Fallhöhen auf. Zum anderen wird zum Hochwasserschutz und zur Sicherstellung des Sedimentkontinuums der Abflussquerschnitt bei Hochwasser gänzlich freigegeben und auf diese Weise die Sedimentweitergabe verbessert.

       

      Sedimentmanagement ist auch bei Neubauten und Revitalisierungen von Kleinwasserkraftwerken eine zentrale Planungsvorgabe. Kürzlich revitalisierte Projekte wurden mit leistungsstarken Grundablassschützen versehen, die in die automatische Wehrsteuerung eingebunden sind. Ab einer bestimmten Wasserführung werden die Grundablassschützen angehoben und geben so den Weg für das Geschiebe frei.


Talsperrensicherheit



    • Die von der EVN betriebenen Talsperren unterliegen gemäß dem Österreichischen Wasserrechtsgesetz der obersten Wasserrechtsbehörde und werden nach deren Vorgaben betrieben. Dazu gehören unter anderem die Funktion von Talsperrenverantwortlichen und Sperrenwärter*innen vor Ort, die regelmäßige Berichterstattung an die Behörde und manuelle Messungen durch Sachverständige einer im Bundesministerium eingerichteten Kommission. Die wichtigsten Parameter der Talsperren werden darüber hinaus automatisiert überwacht und etwaige Grenzwertverletzungen in Echtzeit an die betriebsführende Warte des Kraftwerks gemeldet.